Chateau de Saint Cosme Gigondas Hominis Fides 2015

Lobenberg: Der Weinberg wurde 1902 gepflanzt. Der Wein steht komplett auf Kalkstein mit purem Sand. Was ja für die größte Finesse bürgt. Exakt der gleiche Untergrund wie bei Rayas. Von der chemischen Struktur ist Kalkstein und Sand natürlich ein und dasselbe. Den Sand ist ja nichts anderes als zermahlener Kalkstein. Nicht umsonst nennen wir es in Deutschland auch häufig Kalksandstein. Auch dieser Weinberg ist zu 100% mit Grenache bestockt. 270 Meter hoch, Nordwest Exposition. Das heißt, es ist der kühlere Weinberg. Vielleicht liegt es an der Kühle, ich trinke diesen Wein direkt nach dem Le Claux, vielleicht liegt es auch an dem höheren Anteil an noch festem Kalkstein oder an dem feinen Sand. Wahrscheinlich an allen Komponenten, welche diesem Wein einen völlig anderen Stempel aufdrücken. Hier ist es die gleiche Feinheit und Finesse, aber der Wein ist deutlich pikanter, hat sehr viel expressivere Säure und geht auch deutlich mehr zur roter Frucht. Als Ganztraube, inklusive Rappen, vergoren. Schlehe, Sauerkirsche, rote Kirsche, rote Johannisbeere. Dann kommt mit einem Schwall von unten schwarze Kirsche. Ganz fein bleibend, sehr burgundisch und tänzelnd. Eine andere Spielart, der gleichen, perfekten Ausrichtung in Gigondas. Nur eben durch das sandigere Terroir und die nördlichere Ausrichtung ein bisschen frischer und säurehaltiger. Ich kann ihn nicht anders bewerten als den Le Claux. Es sind beide grandiose Weine. Und diese 2015er Gigondas von Louis Barruol sind das Beste was ich je an Gigondas probiert habe. Ich habe diese Weine im letzten Jahr schon einmal vom Fass probiert und habe sie ähnlich hoch bewertet, aber die Texte mache ich erst jetzt, wo sie auf die Flasche gefüllt sind. Das ist einfach realistischer. Auf jeden Fall der zweite grandiose Gigondas hier. 98-100/100