Chateau de Saint Cosme Gigondas Le Claux 2015

Lobenberg: Der Wein wurde schon 1870 gepflanzt, aber es ist keine Orginalrebe sondern gepropft. Es ist der erste Weinberg an der südlichen Rhone, der veredelt wurde. Der älteste Weinberg der Domäne, direkt vor dem Haus, 1,5ha. Hier ist Kalkstein als Untergrund. Exposition ist Südwest. Muschelkalk aus 10 Millionen Jahren alten Kalksteinformationen, auf denen diese uralten Reben stehen. Der Wein besteht zu 100% aus Grenache. Der Le Claux liegt 270 Meter hoch. Diese Hochlage zusammen mit dem kühlen Mikroklima der Lagen von Saint Cosme, gibt eine ganz andere Expressivität der Grenache, als bspw. in Chateauneuf du Pape. Deshalb sind wir hier in einer Fruchtstilistik, die weitaus mehr an Burgund und ein wenig an die Loire erinnert. Als Ganztraube inklusive Rappen spontan im Zement vergoren. Ausbau in neuem und gebrauchten Barrique. Die Nase ist, und das ist für einen Grenache extrem erstaunlich, überhaupt nicht in Richtung Erdbeere gehend. Wir haben hier feinste, schlanke Himbeere mit schöner süßer Kirsche, mit Sauerkirsche und Schlehe. Der Mund lässt diesen Kalkstein spüren. Was für eine unglaubliche Frische er zeigt. Und auch hier würde man nicht auf Grenache kommen. Das ist eine so tolle Komposition. Man denkt in Nase und Mund ein bisschen an Cabernet Franc, würde diesen Wein vielleicht auch in irgendwelchen hohen Lagen Kaliforniens, vielleicht auch ein bisschen in Saint Emilion vermuten können. Aber diese Verspieltheit der Grenache, ist wirklich grandios. Dazu diese schwarze und rote Kirsche, Schlehe, Salz, sehr viel Minze, Lakritze, Eukalyptus. Das ganze Spiel, aber jenseits der klassischen Erdbeer-/Himbeerfrucht. Ein grandiose Finesse, eine Köstlichkeit erster Güte. Ein tänzelndes, kleines Wunderwerk. Gigondas 2015 von den besten Erzeugern ist auf jeden Fall auf dem Level der besten Chateauneufs, wenn nicht sogar darüber. Ein perfektes Jahr hier in dieser Region. 100/100