Bernhard Huber Chardonnay Alte Reben 2017 in 6er Holzkiste
LOT | L871 |
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Inhalt | 0,75l |
Füllstand | high fill |
Zustand der Kapsel | Sehr gut – keine Mängel oder Beschädigungen |
Zustand des Etiketts | Sehr gut – keine Mängel oder Beschädigungen |
Verpackung | Holzkiste |
Beurteilungen | Lobenberg: 98-99/100 |
Beschreibung
Lobenberg: Der Wein wird ohne Bâtonnage ausgebaut, denn Julian mag die größere Kühle und Präzision in den Weinen ohne das Aufrühren der Hefen. Gleiches Procedere wie beim Malterdinger, das heißt als Ganztraube leicht gequetscht, langsam gepresst über 2 Stunden in der Spindelpresse. Dann trüb in die Barriques mit einem Neuholzanteil von einem Drittel, zwei Drittel sind gebraucht, dort spontan vergoren mit anschließender sofortiger Malo. Dann weiterer Verbleib für 12 Monate in den Fässern. Danach 10 Monate im Stahl zum Absetzen, dann unfiltriert, quasi von der Vollhefe, in die Flasche. 2017 war im Rotweinbereich durchaus kompliziert, es ergab unglaublich filigrane, fast zerbrechliche Weine mit hohem Genussfaktor aber durchaus langer Wartezeit. Bei den Weißweinen gab es hier eine relativ späte Lese 2017 mit bereits kühlen Nächten und kühleren Temperaturen während der Ernte. Durch den Frost ist nicht nur die Menge dramatisch reduziert worden, sondern auch der Reifeverlauf hat sich nach hinten verzögert. Die Weißweine werte ich 2017 auf jeden Fall höher als 2016, da war es sogar fast etwas zu kraftvoll und phenolisch. 2017 haben wir genau die richtige Mischung aus hoher Intensität und Reife der Frucht, aber auch aus der kühlen Anmutung des Jahrgangs. Leichte Reduktionsnote in der Nase, darunter weiße und gelbe Frucht, cremiger Pfirsich, Aprikose, ein bisschen Quitte, Mandeln und weiße Blüten, ein Touch Eichenwürze dazu, Melone, auch Pfirsichkerne, ein feiner Hauch Marzipan und Minze. Der Mundeintritt ist sehr nobel, fein und vor allem kühl und straight, da ziehen sich schonmal die Augen zusammen, wow, das ist schon fordernd. Die Frucht zeigt zwar Reife, aber keine Überreife, sie behält schon diese leicht frischen, grünen Elemente mit viel Druck aus grünem Apfel und grüner Birne, rassig, geschliffen mit stylischer Säurestruktur. Das ist ein feines Spiel aus spannungsgeladenen, grünlichen Elementen und reifer, üppiger Frucht, aus Filigranität und gutem Holzeinsatz, präzise und elegant, dabei ungemein druckvoll. Die Alten Reben eröffnen einen großen Spannungsbogen, das ist ein aufregender Cool Climate Chardonnay. Das erinnert mich etwas an die wunderbaren Chardonnays aus dem Burgund, aus Meursault von 2008. Diese Art von Chardonnay schätze ich über alles. 98-99/100